Ostseepokal 2010

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Ostseepokalturnier 2010

Das 40. Ostsee-Pokalturnier des 12-14jährigen Boxnachwuchses fand in Stralsund unter Beteiligung vieler Landesverbände der BRD statt und hatte einen internationalen Flair mit der Beteiligung der Polen bekommen.
Aus Hessen reiste ein Marburger Quartett an und stellte einen Sieger. Viktor Kolvik gewann souverän. Vierte Plätze im jeweiligen Achterfeld pro Gewichtsklasse erkämpften Sergej Jakovlev, Alexander Graser und Ibrahima Dialla.

Stralsund. Der Amateur-Boxverband Mecklenburg-Vorpommern und sein ausrichtender Verein BC Stralsund luden zu seinem traditionellen alljährlichen Ostsee-Pokalturnier ein. "Für den Deutschen Boxverband ist das Ostseepokalturnier ein fester Bestandteil zur Sichtung junger Athleten, die dann einmal, wie sich schon oft gezeigt hat, die Nationalmannschaft würdig vertreten werden", erläuterte der Jugendwart des DBV. Thomas Kross war selbst jahrelang aktives Mitglied des BC Stralsund.
Das dortige Turnier ist traditionell sehr gut besucht, viele Vereine bzw. Landesverbände kamen zum Teil sehr weit angereist, z.B. aus Polen, Brandenburg (Frankfurt/Oder), Hamburg, Schleswig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen und Baden-Württemberg.

Im Duell der 32-kg-Boxer traf der Marburger DM-Qualifikant Viktor Kolvik in einer stark besetzten Gewichtsklasse, die auf zwei Leistungs- bzw. Altersgruppen (Jahrgänge 98/99 bzw. 96/97) ) aufgeteilt wurde. In der älteren Gruppe im Halbfinale traf der Marburger zunächst auf den Mecklenburger Vitaliy Peter. Dieser war gegen den agilen Emil-von-Behring-Schüler hoffnungslos überfordert und wurde durch seine Ecke bereits in der ersten Runde durch Handtuchwurf "gerettet". Im Finalkampf traf der talentierte Richtsberger auf den im Halbfinale stark aufgetretenen Berliner Niklas Strelow. Doch auch Strelow wurde schnell ausgekontert. Der Marburger boxte überlegen, kontrollierte Angriff wie Abwehr, dominierte und siegte wiederum bereits im Anfangsdurchgang nach zweimaligen Anzählen seines schnell demoralisierten Gegners.

Weitere drei junge Marburger Faustkämpfer begleiteten den gefeierten Kolvik und boten starke Auftritte. In der 34-kg-Klasse siegte der 11jährige Sergej Jakovlev im Viertelfinale klar mit 6:1-Punkten (gewertet nach der elektronischen Punktmaschine) gegen den gastgebenden Mecklenburger Kevin Bruhn.Im Halbfinale musste der junge Richtsberger dann eine äußerst umstrittene 10:4-Punktniederlage hinnehmen. Mustafa Chettata vom Verein SG Bitterfeld aus Sachsen-Anhalt boxte sehr unsauber, wurde aber nur eimal verwarnt und erhielt den in dieser Höhe für die Marburger nicht nachvollziehbaren Punktsieg.
Auch im tags darauf folgenden Kampf um Platz drei hatte der Marburger das Punktgericht nicht auf seiner Seite. Sergej war zwar hervorragend aufgelegt und hielt den Kampf gegen Fritz Wunsdorf (Land Brandenburg) bis zum Ende zumindest ausgeglichen. Das Punktgericht drückte ein knappes 6:5 in die Tasten der Punktmaschine.

Auch im Kadetten-Papiergewicht (bis 44 kg) bot der 13jährige Frankenberger Alex Graser eine gute Leistung gegen zwei jeweils weitaus erfahrenere Gegner. Zunächst verlor er zwar deutlich gegen den Württemberger Vladislav Barashnik, hielt aber im Kampf um die Bronzemedaille das Geschehen gegen den Thüringer Silvio Schierle vom BV Weimar offen. Graser lag lange Zeit nach Punkten vorne, musste dem fulminanten Schlussspurt des dunkelhäutigen und in 28 Kämpfen sehr erfahrenen (gegen 7 Grasers) Thüringers aber Tribut zollen.

Der letzte im Marburger Bunde war der dunkelhäutige, erst kürzlich aus Guinea geflüchtete und im Gertrudisheim Am Richtsberg wohnende Ibrahimo Diallo. Trotz seiner Unerfahrenheit boxte der Neu-Marburger mutig mit und verlor im Halbfinale nur denkbar knapp mit 2:4 Punkten gegen den Polen Jaracz Bartomiej. Diallo verletzte sich aber im unteren Rückenbereich und trat zum Kampf um Bronze nicht mehr an.


Das Marburger Quartett


Sieger Viktor Kolvik in der Mitte

Bericht und Fotos: Ronald Leinbach


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