Hessen wird sensationell zweibester Landesverband. Jungs, wir sind stolz auf euch
Einen aus hessischer Sicht sensationellen Verlauf nahm die Jugend- DM U19 in Köln. Drei Teilnehmer aus Hessen hatten sich für die Titelkämpfe qualifiziert: Im Halbfliegengewicht bis 48kg Andre Stoika vom Boxring Condor Limburg, im Mittelgewicht bis 75kg Leon Bunn von Kickers Offenbach und im Halbschwergewicht bis 81kg David Haruntunjan ebenfalls von Condor Limburg.
Im Halbschwergewicht traf der Limburger David Haruntunjan im Viertelfinale auf den bayerischen Meister Albert Bulgardarjan. Es entwickelte sich ein knallharter Kampf in der Halb- und Nahdistanz, den der Hessenmeister lange offen gestalten konnte. Erst gegen Ende der dritten Runde kam Bulgardarjan einige Male klar zum Kopf durch, woraufhin der Ringrichter den Kampf beendete. Ich habe David Haruntunjan in den letzten beiden Jahren mehrfach beobachtet, dies war der beste Kampf den ich bisher von ihm gesehen habe. Er hat sich diszipliniert an die Anweisungen seines Trainers Guiseppe Petronio gehalten und kompakt dagegen gehalten. David warnicht wirklich ernsthaft angeschlagen, aber die Regeln der WB sind vom Ringrichter konsequent zum Schutze des Sportlers angewendet worden. Trotzdem eine super Leistung von David., kommentierte Jugendwart Peter Firner.
Im Mittelgewicht fanden die jahrelangen Bemühungen des Ausnahmetalents Leon Bunn (Kickers Offenbach) ein Happy- End. Leon, der im vergangenen Jahr bei der DM den zweiten Platz belegt hatte, bekam gleich ein schweres Los und musste sich gegen Artur Reis (Niedersachsen) behaupten. Leon hielt von Anfang an konzentriert dagegen und konnte sich in der zweiten und dritten Runde weiter absetzen. Am Ende stand ein überzeugender 8:3 Punktsieg. Im Halbfinale siegte Leon Bunn dann ungefährdet mit 10:0 gegen den Rheinland- Meister Alexej Schewtschuk. Im Finale kam es dann zum Duell gegen Martin Houben (Mittelrhein). Auch hier überzeugte der Hesse mit sauberem technischem Boxen und konterte seinen Kontrahenten variabel zu Kopf und Körper ab. Leon Bunn siegte schließlich mit 11:2 und konnte somit den Deutschen Jugendmeistertitel U19 2010 erringen. Das war wirklich beeindruckend wie souverän sich Leon in dieser Gewichtsklasse durchgesetzt hat. Ein großes Kompliment auch an seinen Trainer Emil Freihaut, der Leon in den letzten 1,5 Jahren hervorragend weiter entwickelt hat. Der Titel ist auch ein Verdienst von Leons Vater Ralph Bunn, der seinen Sohn seit Jahren aufopferungsvoll unterstützt. Ich hoffe, dass Leon jetzt auch die Chance erhält sich am Olympiastützpunkt Heidelberg zu bewähren, verdient hätte er es auf jeden Fall. Eine tolle Leistung!!!, äußerte sich Peter Firner.
Im Halbfliegengewicht bis 48kg kam es im Halbfinale zu einer Neuauflage des letztjährigen Finals zwischen dem Limburger Andre Stoika und Sergej Neumann aus Niedersachsen. Wie bereits 2009 konnte sich auch hierbei der Hesse nach Punkten durchsetzen. Im Finale wartete dann der favorisierte WM- Teilnehmer Erik Sokolov (Bayern). Andre Stoika zeigte sich von Beginn an konzentriert und fand von Minute zu Minute immer besser in den Kampf. Sokolov wirkte verunsichert und fand kein taktisches Konzept gegen den diszipliniert boxenden Limburger. In der dritten Runde konnte sich Andre dann nach klaren Treffern immer deutlicher absetzen und gewann verdient mit 10:5 nach Punkten. Dieser zweite DM- Titel in Folge ist eine Riesenleistung des Limburgers und auch seines Trainers Guiseppe Petronio. Andre hat kühlen Kopf bewahrt und sich den Titel mit der richtigen taktischen Einstellung geholt. Zweimal hintereinander einen DM- Titel zu holen, dass muss ihm und auch seinem Trainer erst einmal jemand nachmachen., freute sich Peter Firner anschließend.
In der Gesamtwertung belegte Hessen (unter 20 Landesverbänden) hinter Mittelrhein einen sensationellen zweiten Platz. Ein tolles Ergebnis, das für die hervorragende Arbeit der jeweiligen Heimtrainer spricht. Auch in Köln arbeitet die hessische Delegation ruhig, harmonisch und konzentriert miteinander es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht. Wir haben noch viel Arbeit vor uns, aber der Landesverband Hessen ist auf einem guten, richtigen Weg.
v.l.n.r.: Leon Bunn, Andrè Stoika, David Haruntunjan
Peter Firner