Delitzscher Boxnacht

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Delitzscher Boxnacht am 01.08.2009

Hainer Erich Lang brillierte. Frankenberger Jakob Bondar musste sich diesmal ebenso mit einem Unentschieden begnügen wie sein Clubkamerad Viktor Kolvik. Sergej Jakovlev wurde benachteiligt.
Issa Karimi und Raymund Meilinger blieben erneut ohne Gegner und Riese Fofana Foday siegte im Superschwergewicht.

Delitzsch/Sachsen. Am vergangenen Wochenende folgten acht Marburger Boxer der Einladung des sächsischen Boxtrainers und Managers der Boxabteilung des ESV Delitzsch. Nach dem erfolgreichen Besuch des Rosenpokalturniers im vergangenen Herbst lud Enrico Nürnberger erneut seine Marburger Freunde ein und versprach auch die Top-Athleten Meilinger und Karimi besetzen zu können. Doch diese zwei Box-Highlights blieben aus, denn die vorgesehenen Gegner der Radeberger Boxunion sagten ihrem Trainer kurzfristig ab. Zu spät: das Marburger Team war im vollbesetzten Mannschaftsus schon längst unterwegs. Die Radeberger versprachen aber, das kurzfristige Fehlen mit dem Besuch des Niederweimarer Freiluftturniers in drei Wochen -diesmal nicht auf dem Bauernhof, sondern am Samstag, dem 22.08.09 auf dem Sportplatz des TSV 09/31- zu entschädigen.

Die Delitzscher Boxnacht brachte folgende Ergebnisse für die 8 Marburger:
1. Schüler-Papier-30 kg:
Sergej Poklonov (ESV Delitzsch) PS gegen Sergej Jakovlev (I.BC MR)
2. Schüler-Papier bis 32 kg:
Viktor Kolvik (I.BC MR) unentschieden gegen Khalil Ikhaev (ESV Delitzsch)
3. Schüler-Papier-34 kg:
Jakob Bondar (I.BC MR) unentschieden gegen Benjamin Laue (BSV Eilenburg)
4. Jugend-Welter,- 69 kg:
Erich Lang (I.BC MR) PS gegen Thomas Bartsch (Taurus BC Magdeburg)
5. Männer-Superschwer, +91 kg:
Foday Fofana (I.BC MR) PS gegen Andreas Gelsdorf (Taurus BC Magdeburg)

Kampflos blieben die drei Männer Raymund Meilinger (Mittelgewicht), Issa Karimi (Halbschwergewicht) und Jerome Speier (Schwergewicht)

Unsere Bilder zeigen das Marburger Team nach den Kämpfen vor dem Delitzscher Boxring, die 3 Schülerboxer die vom zum Co-Trainer umfunktionierten Raymund Meilinger warm gemacht wurden sowie Erich Lang, der im Box-Highlight seinen Magdeburger Gegner aufmerksam studiert.

Zu Kampf 1:
Der kleinste Marburger beherrschte seinen Gegner, vermied und konterte gewohnt schulmäßig. Doch das Punktgericht hörte wohl im Auftaktkampf mehr auf die laut mitgehenden Zuschauer als auf die Aktionen im Ring zu achten. Die dann ausgesprochene Punktniederlage verhieß für das Gästeteam von der Lahn nichts Gutes über die Objektivität des sächsischen Kampfgerichts. Doch es konnte nur und sollte auch besser werden.

Zu Kampf 2:
Der Emil-von-Behring-Schüler spielte seine größere Routine geschickt aus. Viktor Kolvik sah sich zwar jeweils anfangs der Runde stürmischen Angriffen seines Kontrahenten ausgeliefert, boxte sich aber gewohnt gut gedeckt aus der Defensive heraus und konterte mit gezielten Schlaghandgeraden. Das das Punktgericht die Angriffsversuche des sächsischen Meisters mehr honorierte und dem Delitzscher eine Unentschieden zusprach, konnten die Marburger am Ende eher akzeptieren, als die doch etwas ungerechtgertigte Punktniederlage im ersten Kampf.

Zu Kampf 3:
Auch Defensivkünstler Jakob Bondar musste sich am Ende mit einem Unentschieden begnügen. Sein Gegenüber war zwar ein ganzes Stückchen größer, doch Benjamin Laue traf den Frankenberger OBS-Schüler kein einziges mal richtig. Aber Bondar hätte in der fremden Halle ein bißchen mehr auch auf Angriff setzen müssen um das sächsische Punktgericht von seinem eigentlichen Sieg zu überzeugen.

Zu Kampf 4:
Das der Gegner von Erich Lang letztendlich nicht kniff und am Samstag aus Magdeburg anreiste erfreute die Marburger Delegation. Zwar kam der mehrfache Jugendmeister Sachsen-Anhalts mit ewas mehr als 2 kg über dem Weltergewichtslimit nach Delitzsch, doch Halbweltergewichtler Erich Lang war schon eine Gewichtsklasse aufgestiegen um kämpfen zu können und akzeptierte daher auch diesen noch größeren Gewichtsunterschied. Wie schon zuletzt beim Stadtfestboxen kontrollierte er in jeder Sekunde des Kampfes das Geschehen. Thomas Bartsch bemühte sich seine größere Physis geltend zu machen, doch Lang kam ihm immer wieder zuvor, sah auch im Gegenangriff die Lücken des Magdeburgers am Körper und brachte nebend den Geraden auch die Schlaghandaufwärtshaken aus seiner Rechtsauslage ins Ziel. Bartsch rettete sich erschöpft und geschlagen zum Schlussgong. Das Urteil im wohl besten Kampf der Saächsischen Boxnacht war Formsache und fand den großen Beifall der zahlreichen Zuschauer.

Zu Kampf 5:
Der Marburger Modellathlet Fofana Foday hat nach zweijähriger Pause und bestandenem Fachabitur die Zeit gefunden, sich wieder im Boxring zu messen. Vor Beginn seines Studiums im kommenden Wintersemester zeigte der Wetteraner seine boxerischen Fährigkeiten und behrrschte den angriffswütigen Magdeburger Andreas Gelsdorf mit langen Geraden. In der Schlussrunde verkrampfte er jedoch etwas. Fofana wollte den vorzeitigen Sieg mit der Schlaghand erzwingen. Statt seinen Gegner mit der langen Führhand weiter zu zermürben und damit die nachfolgende Schlaghandgerade besser vorzubereiten, wurden die Aktionen oft im Infight erstickt. Der Landeshauptstädter konnte sich so mit Halten und Klammern über die Zeit retten. Aber der einstimmige Punktsieg ging nach Marburg an die Lahn.

Ronald Leinbach


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