Bericht DM U17

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Gute Leistungen der Hessen- Boxer bei der Deutschen Juniorenmeisterschaft in Thüringen

Mit einer Silber- und einer Bronzemedaille kehrten die sechs qualifizierten hessischen Boxer von der Junioren DM (für 1994/ 1995 er Jahrgänge) in Bad Blankenburg/ Thüringen zurück.

In der Gewichtsklasse bis 42kg sorgte Stefan Dell (KSV Kassel, 15 Kämpfe), der von Victor Geringer trainiert wird, im Viertelfinale für eine Überraschung. Er nutzte seine Reichweitenvorteile und boxte Nico Lippmann (Sachsen, 40 Kämpfe) sauber aus. Stefan Dell siegte mit 6:4 und zog somit ins Halbfinale ein. Dort wartete der spätere Deutsche Meister Alexander Mironov (Landesverband Baden) auf ihn. Der Kasseler Boxer suchte seine Chance und boxte mutig mit, musste sich aber schließlich mit 14:3 nach Punkten geschlagen geben. Trotzdem können er und sein Trainer hochzufrieden sein, zumal die 42kg Klasse in diesem Jahr wesentlich stärker besetzt war als die 44kg Gewichtsklasse darüber. Glückwunsch Stefan zum 3. Platz, mach weiter so!!!

In der Gewichtsklasse bis 48kg ruhten die hessischen Hoffnungen auf einem der größten Nachwuchstalente, Waldemar Maier vom TSV Korbach. Waldemar (20 Kämpfe), der sich in den letzten Monaten im Training bei Reinhard und Manfred Jassmann stark verbessert hatte, traf im Viertelfinale auf Tom Kurpschereit (Mecklenburg- Vorpommern, 20 Kämpfe). Bei seiner ersten Deutschen Meisterschaft merkte man dem Korbacher seine Nervosität in der ersten Runde des Kampfes noch an. Dann kam Waldemar Maier von Sekunde zu Sekunde besser in den Kampf, sein Gegner stand in der dritten Runde mehrfach kurz vor dem Anzählen. Die knappe 13:11 Punktniederlage des Korbachers zählte zu den umstrittensten Entscheidungen der DM. Die Niederlage war dennoch kein Beinbruch, vielmehr eine enorm wichtige Erfahrung für das hessische Boxtalent, der als 1995 er Jahrgang zu den Jüngeren des Turniers zählte. Waldemar Maier ist für die Zukunft noch einiges zu zutrauen, die Unterstützung des Verbandes wird ihm hierbei sicher sein.

In der Gewichtsklasse bis 57kg stieg Ali Güncavdi vom BC Nordend Offenbach für Hessen in den Ring. Mit nur 8 Kämpfen in seinem Pass zählte er in dieser stark besetzten Gewichtsklasse zu den klaren Außenseitern. Ali enttäuschte nicht und zeigte gegen Malek Ezzeldiane (Westfalen, 32 Kämpfe) die bisher beste Leistung seiner Karriere. Er verlor zwar mit 19:6, fightete aber bis zum Ende verbissen zurück. Ezzeldianes Stärke wurde im Halbfinale am nächsten Tag deutlich sichtbar als er gegen den späteren Deutschen Meister zwar eine halbe Minute vor Schluss unglücklich und schwer KO ging, bis dahin den Kampf aber klar und deutlich mit 10 Punkten Vorsprung dominiert hatte. Auch dem jungen Offenbacher, der von Peter Firner trainiert wird, gehört die Zukunft.

In der Gewichtsklasse bis 60kg kämpfte Stanislaw Fischer (KSV Kassel, 20 Kämpfe) im Viertelfinale gegen Maik Haiden (Sachsen- Anhalt, 44 Kämpfe). Die erste Runde verlief ausgeglichen, in der zweiten Runde setzte sich Haiden in der Höhe überraschend mit 5 Punkten ab. In der dritten Runde riskierte Fischer dann alles, von seinem Trainer Victor Geringer nach vorne gepeitscht erhöhte er noch einmal das Tempo und deckte seinen Kontrahenten mit unaufhörlichen Schlagserien ein. Haiden überstand die dritte Runde nur mit größter Mühe konnte aber dennoch den Kampf knapp mit 8:6 für sich entscheiden. Wiederum ein höchst umstrittenes Urteil. Stanislaw Fischer zeigte für einen 1995 er Jahrgang zum Ende des Kampfes hin eine erstaunliche Physis die große Hoffnung für die Zukunft macht.

Im Limit bis 75kg boxte Andre Somi von der TG Eltville. Mit nur einem Kampf und einem kampflos errungenen Südwestdeutschen Gruppenmeistertitel bereitete die Teilnahme des Eltvillers, der von Gerhard Thiele trainiert wird, den Verantwortlichen der hessischen Delegation wegen der starken Konkurrenz doch etwas Kopfzerbrechen. Andre übertraf aber alle Erwartungen und wehrte sich gegen den schlagstarken Dimitar Tilev (Westfalen, 13 Kämpfe) tapfer. Am Ende der drei Runden stand es zwar 7:0 für Tilev, Andre Somi war aber nicht ein einziges Mal angezählt worden und hatte sich mit sauberem Boxen verteidigt. Eine starke Leistung des Hessen.

In der schwersten Gewichtsklasse der Junioren über 86kg hatte dann der Korbacher Robin Marche (4 Kämpfe) Losglück, da nur sechs Teilnehmer vorhanden waren bekam er ein Freilos und qualifizierte sich somit kampflos für das Halbfinale. Dort boxte er gegen Maximilian Sowislok (Niedersachsen, 10 Kämpfe). Robin brauchte einige Zeit um dann Mitte der ersten Runde besser in den Kampf hinein zu finden. Der kleinere Sowislok wurde immer wieder von harten geraden Händen des Korbachers getroffen, das Geschehen setzte sich im zweiten Durchgang fort, woraufhin der Ringrichter nach zweimaligen Anzählen einschritt und den Kampf abbrach. Sieger durch RSC in Runde 2: Robin Marche. Am darauf folgenden Tag traf Robin dann im Finale auf den haushohen Favoriten Florian Schulz (Mecklenburg- Vorpommern, 20 Kämpfe), der sowohl das Viertel- als auch das Halbfinale vorzeitig für sich entschieden hatte. Auch dieses Aufeinandertreffen bereitete Jugendwart Peter Firner (erst seit drei Wochen im Amt) etwas Sorgen, da man den Korbacher unbedingt vor harten Wirkungstreffern schützen wollte. In Abstimmung mit Reinhard Jassmann flog dann auch vernünftigerweise bereits nach ca. 1 min der ersten Runde das Handtuch zur Aufgabe, ohne dass großer Schaden entstanden war. Glückwunsch an Robin und seine Trainer, die Gebrüder Jassmann, für das gute Halbfinale und die errungene Silbermedaille.

„Die hessischen Kämpfer waren von ihren Heimtrainern alle sehr gut vorbereitet worden, nicht einer der Teilnehmer hat enttäuscht. Im Superschwergewicht (Robin Marche) gab es eine für uns sehr glückliche Konstellation, dafür hatten die beiden Boxer Waldemar Maier und Stanislaw Fischer großes Pech mit ihren Punkturteilen. Andre Somi und Ali Güncavdi haben zwar verloren, aber dennoch eine super Leistung gezeigt. Stefan Dell hat positiv überrascht und kann wirklich stolz auf sich sein. Die hessische Delegation mit Victor Geringer, Reinhard und Manfred Jassmann, Gerhard Thiele, Andreas Krämer und dem aus Offenbach mit angereisten Bernd Hackfort hat hervorragend harmoniert. Die Jungs haben sich sportlich fair verhalten, sich gegenseitig angefeuert und ein echtes Team gebildet. So macht das Ganze wieder Spaß - wir haben noch einen langen Weg vor uns aber wenn alle wie in Bad Blankenburg an einem Strang ziehen dann sehe ich sehr positiv in die Zukunft.“, bilanzierte Jugendwart Peter Firner am Ende der Meisterschaft.

In der Gesamtbilanz (20 Landesverbände) belegte Hessen den 12. Platz. Wieder einmal war der LV Mittelrhein sehr erfolgreich, denn er stellte 4 deutsche Meister vor Berlin 3, Westfalen 2, Thüringen 2, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Bayern, Baden und Württemberg holten je einen Titel.
Als bester Kämpfer der DM wurde Philipp Freund (Sachsen) erkoren und als bester Techniker stellte sich Oliver Gomann (Mittelrhein) heraus. Beeindruckend war auch die Leistung von Gajo Wagner (Westfalen), der jeden seiner drei Kämpfe in der Gewichtsklasse bis 70kg vorzeitig für sich entscheiden konnte.

Jugendwart Peter Firner


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